Erfahrungsbericht zum 5. Dental Camp in Karachi

von Rena Cheema

Hallo liebe Freunde und Mitglieder,

Mit vielen tollen Eindrücken und Erlebnissen geht das 5. Dental Camp für mich und Dr. Kashif Chughtai in Karatschi zu Ende.

Hauptanliegen bei diesem Einsatz war es mehr Fokus auf die Behandlung und das Mundgesundheitstraining der Kinder zu legen, weitere Zahnärzte und zahnärztliches Personal auszubilden sowie den Bau des zahnärztlichen Behandlungsraumes in der Klinik in Korangi voranzubringen.

Behandlung
Behandelt wurde vorrangig in der Al Mustafa Trust Medical Clinic in Clifton, Karatschi. Das Krankenhaus liegt in unmittelbarer Nähe zum Armenviertel “Shirin Jinnah Colony”, wo auch der Großteil unserer Patienten herkommt.

An dieser Stelle großen Dank an unsere Sponsoren für die Bereitstellung großzügiger Spenden: Hufriedy, Voco, Kaniedenta, Refit, Dentcare und Humblebrush.

Dr. Kashif Chughtai bei der Zahnextraktion
Kariös zerstörtes Gebiss mit Fistelgang. Die Patientin war noch nie beim Zahnarzt

Mundhygienetraining

Hauptursachen für die katastrophalen Zahnzustände sind unzureichende Mundpflege und falsche Ernährung. Daher ist es für uns sehr wichtig bei unseren Einsätzen dort bei den Kindern anzugreifen.

Kariös zerstörtes Gebiss

Jeden Tag haben wir in Kleingruppen ausführliches Mundgesundheitstraining durchgeführt.

Viele Kinder hatten zum ersten Mal eine Zahnbürste in der Hand und haben ein Einzeltraining bekommen. Und mit etwas Übung haben es auch die Kleinsten tapfer gemeistert.

Bei zukünftigen Trainings sollen die Kinder sich nach 3 Monaten nochmal zum zahnärztlichen Check Up in der Klinik vorstellen und erhalten dann eine neue Zahnbürste. So soll gewährleistet werden, dass sie das Gelernte verinnerlichen und kariöse Läsionen frühzeitig erkannt werden.

Zahnärztin Rena Cheema beim Mundhygienetraining

Schulbesuch

Zudem haben wir eine Schule im Armenviertel Shirin Jinnah Colony besucht. Die Kinder haben sich sehr über unsere Arbeit gefreut und die Lehrer waren auch sehr motiviert uns zu unterstützen.

Eine Überlegung wäre diese Schule regelmäßig zu besuchen, da auch hier die Zahnzustände teilweise sehr katastrophal waren und die Lehrer bezüglich Ernährung und Mundhygiene zu schulen.

Dr. Kashif Chughtai

Ausbildung Zahnärzte und zahnärztliches Personal

Damit das Projekt nach unserer Abreise weiterlaufen kann und wir nachhaltig helfen, ist es wichtig für uns vor Ort unser Wissen weiterzugeben und Personal auszubilden.

Gerade die Etablierung von Hygienestandards vor, während und nach der Behandlung sind essenziell um u.a. das Infektionsrisiko mit ansteckenden Krankheiten zu verringern.

Neben der Zahnärztin Dr. Gulfam Atif vom Clifton Medical Centre hatten wir Besuch von zwei weiteren Zahnärztinnen mit ihren zahnärztlichen Assistenzen.

Vermittelt wurden theoretisch und praktisch Behandlungsabläufe im Bereich Füllungstherapie, Endodontie und chirurgischer Zahnextraktion.

Die zahnärztliche Ausbildung in Pakistan ist nicht sehr praxisorientiert und für qualitativ hochwertiges Arbeiten fehlen oftmals die Zeit und das Geld – möglicherweise auch das Wissen.

Darüberhinaus haben wir der Zahnärztin, die für den neuen Behandlungsraum in der Klinik in Korangi zuständig sein wird, die von uns in Clifton etablierten Behandlungs- und Hygieneabläufe beigebracht.

Dr. Chughtai mit den pakistanischen Zahnärztinnen und Assistenz bei der Vorbereitung einer endodontischen Behandlung
Zahnärztin Rena Cheema mit Dr. Gulfam Atif und Maheen beim chirurgischen Training von Dr. Kashif Chughtai zu Schnittführung, Nahttechniken, Weisheitszahnextraktionen, Parodontalchirurgie, Rezessionsdeckung, Abszessinzision am Kuhkiefer

Besuch bei Prof. Shah Jahan Katpar

Austausch beim Abendessen mit Prof. Shah Jahan Katpar, Mund-Kiefer-Gesichtschirurg an der Dow University in Karatschi über die (zahn-)medizinische Versorgung in Pakistan.

Besuch deutsches Generalkonsulat in Karatschi

Wir haben das deutsche Generalkonsulat in Karatschi besucht um WE.care e.V. und unseren Einsatz in Pakistan vorzustellen. Wir waren sehr erfreut, dass dies dort sehr positiv aufgenommen wurde und Unterstützung angeboten wurde.

Quelle: https://pakistan.diplo.de/pk-de/vertretungen/karachi

Freizeit

Neben der Arbeit blieb auch etwas Zeit für Freizeitprogramm, bei dem wir die Möglichkeit hatten Karatschi und die Umgebung besser kennenzulernen.

Streetfood Tour
Besuch einer traditionellen Hochzeit
Strandausflug

Weitere Impressionen

Straßenkinder in Pakistan

Abends sieht man in den Straßen viele Kinder, die versuchen Blumen oder Spielzeuge zu verkaufen, um an etwas Geld zu kommen. Diese Kinder haben keine Aussicht auf eine Schulbildung und ein kindgerechtes Aufwachsen.
Während andere Kinder mittags in die Schule gehen, arbeitet dieses Mädchen an einem Pani Puri / Gol Gappa Straßenverkaufsstand (ein beliebter Straßensnack aus frittierten Teighüllen und einer würzigen Füllung).

Eure Rena Cheema

Besichtigung der Al Mustafa Trust Krankenhäuser in Karachi am 04.11.2017

Liebe Mitglieder, Unterstützer und Interessierte!

Heute am 04. November habe ich die Möglichkeit bekommen die 3 Standorte des Al Mustafa Trust hier in Karachi zu besichtigen. Muhammad Latif Butt (Bregadier Rtd.), der Verantwortliche für Al Mustafa Trust für die Region Sindh, zeigte uns die Standorte Clifton, Korangi und PECHS (Pakistan Employees Cooparativ Housing Society).

Auf Grund der geringen Zeit, die wir in den jeweiligen Standorten verbringen konnten, sollen hier nur die Wesentlichen Merkmale der drei Standorte dargelegt werden:

Clifton

  1. Der Standort ist gut erreichbar und liegt am Rande einer guten Wohngegend zu einem Armenviertel. Die Anreise von unserer Unterkunft in Karachi ist kurz und gut erreichbar (ca. 15 Min). Dieser Aspekt ist gerade im Hinblick auf eine effektive Zeitgestaltung und Arbeit in Karachi entscheidend. Man verbringt bzw. vergeudet keine Zeit mit langer Anreise und kann die Zeit am Patienten nutzen. Desweiteren müssen keine zusätzlichen Hotelkosten entstehen, da man in unserem Haus für die Zeit der Einsätze wohnen kann.
  2. Für die Bedürftigen, die in dem der Klinik gegenüberliegenden Armenviertel leben, ist der Weg kurz. Daher ist der Andrang in der Klinik gross. Die Zahnstation die dort betrieben wird, war zum Zeitpunkt der Besichtigung am Morgen gegen 11.00 Uhr mehr als ausgelastet. Eine Zahnärztin, die fest eingestellt ist, arbeitet von 9.00 Uhr bis 14 Uhr. Ca. 80 % der zahnmedizinischen Patienten sind weiblich. Das liegt vor allem daran, dass während der Öffnungszeiten der Zahn-Klinik die Männer ihrem Tageswerk nachgehen und sich nicht behandeln lassen können.
  3. Die Klinik ist in einem Haus untergebracht, das ursprünglich vom Erbauer als Seniorenheim angedacht war. Es wurde allerdings dann an den Al Mustafa Trust übergeben, die dort medizinische Basisversorgung anbieten.
  4. Der Behandlungsraum selber ist mit einer zahnärztlichen Einheit ausgestattet. Ein Autoclav B ist nicht gesichtet worden. Ich werde allerdings den Standort versuchen am 05.11.2017 nochmals zu besuchen, um eine genauere Inspektion durchzuführen. Zum Zeitpunkt des Besuchs fand gerade eine Behandlung statt.

Korangi 

  1. Der Standort liegt im östliche Teil der Stadt, ca. 30 Min von unserem Wohnort in DHA entfernt. Die Anreise kann allerdings aufgrund starken Verkehrsaufkommens auch länger sein. Die Gegend wird hauptsächlich von sehr armen Menschen bewohnt, die weder eine vernünftige Behausung haben noch eine suffiziente Infrastruktur bzgl. Strom, Wasser, Abwasser, Müllentsorgung. Entsprechend ist dies ein Standort im Nabel der Armut.
  2. Die Klinik in Korangi befindet sich derzeit noch im Bau. Eine Eröffnung ist für Ende 2017 geplant. Wir konnten dort die Räumlichkeiten für eine etwaige zahnmedizinische Einrichtung besichtigen. Uns wurden diese Räume zur Nutzung und Ausstattung angeboten.
  3. Der Vorteil dieses Standortes ist, dass man die zahnmedizinische Infrastruktur selber ausbauen kann. Qualität der Einrichtung und Art des Ausbaus können selbst bestimmt werden. Patienten sind genug da. Keine lange Anreise und damit Kosten für Patienten.

 

 

 

 

Abb.1. Solarversorgung der Klinik in Korangi                           Abb.2. Mögl. Behandlungsraum

PECHS (Pakistan Employees Cooparativ Housing Society)

  1. Dieser Standort ist ebenfalls in einem eng bevölkertem Stadteil im südosten der Stadt Karachi und man benötigt ca. 25 Min. von unserem Wohnort in DHA. Die Bewohner dieses Stadteils sind ebenfalls hilfsbedürftige, arme Menschen und leben unterhalb des Existenzminimums. Der Standort ist in Betrieb und verfügt neben der allgemeinmedizinischen Versorgung auch über eine zahnmedizinische Einrichtung mit einer zahnärztlichen Einheit. Ein Autoclav B ist nicht vorhanden, allerdings ein Dampfsterilisator, der auf dem Flur untergebracht ist. Ein Kompressor ist vorhanden und auch sonst können alle elektrischen Gegenstände durchgehend (teils bei Stromausfall auch mit Generator) betrieben werden.
  2. Die Zahnstation ist in dieser Klinik nicht vollständig ausgelastet. Der Leiter des Standortes teilt uns mit, dass es vor allem am fehlenden Bewusstsein für die Zahngesundheit liegt. Eine eigene Meinungbildung dazu war aufgrund der kurzen Verweildauer an dem Standort nicht möglich.
  3. Prinzipiell stünde uns auch dieser Standort für unsere Arbeit zur Verfügung.

 

Abb.3. Behandlungseinheit PECHS   Abb.4. v.l.n.r. Mr. Hadique, Mr. Latif, Dr. Chughtai, Mr. Hussain

Eine Entscheidung über den Standort bzw. Zeitpunkt und Umfang für ein zukünftiges Dental Camp hier in Karachi wird in der nächsten Vorstandssitzung erörtert werden müssen. Wir werden dazu ebenfalls Herrn Hans-Joachim Gerber von Pakistan – Hilfe zur Selbsthilfe e.V. mit in unser Team holen, um seine Erfahrung und Einschätzung zu dem Thema zu hören.

Soviel zum derzeitigen Stand der Dinge hier aus Karachi.

Euer Dr. Kashif Chughtai

Besprechung Al Mustafa Trust 30.10.2017/Rawalpindi/Pakistan

Liebe Mitglieder, Unterstützer und Interessierte,

um neue Partnerschaften für Kooperationen mit WE.care zu knüpfen, habe ich mich wieder nach Pakistan aufgemacht. Mit Hilfe von Herrn Hans-Joachim Gerber von Pakistan-Hilfe zur Selbsthilfe e.V. habe ich einen Termin mit der Charity Organisation Al Mustafa Trust (AMF) bekommen. Am 30.10.2017 konnte ich Herrn Mustafa Khan (Lt. General Rtd.), den CEO der Organisation treffen. Zusammen mit Herrn Gerber sprachen wir über mögliche Formen der Zusammenarbeit beider Organisationen. AMF ist eine Pakistan-weit agierende Organisation, die medizinische Basisversorgung in städtischen und vor allem ländlichen Bereich bereitstellt.

Ich habe Herrn Khan unsere Ziele als WE.care vorgestellt. Hier soll vor allem der von unserer Seite gewünschte Punkt der langfristigen Zusammenarbeit auf vertrauensvoller Basis und gegenseitigem Respekt hervorgehoben werden. Leider sind genau diese Punkte in der Vergangenheit bei geplanten Corporationen nicht erfüllt gewesen. Die AMF arbeitet seit 1998 sehr erfolgreich im karitativen Bereich. Die Organisation wird von ehemaligen Generälen geleitet. Dies stellt sicher, dass Korruption nicht geduldet wird und nicht ein Problem bei einer etwaigen Kooperation darstellt. Ich konnte nach dem Gespräch einen sehr positiven Eindruck mitnehmen.  Herrn Khan habe ich gebeten, mir einen Kontakt in Karachi zu vermitteln, um die dortigen 3 Stationen von AMF zu besichtigen. Er nannte mir Herrn Muhammad Latif Butt (Brigadier Rtd.), der für die Stationen in Karachi verantwortlich ist. Dort werde ich nach meiner Ankunft am 01.11.2017 mit Ihm Kontakt aufnehmen und die Stationen besichtigen.

Nach dem Meeting mit Herrn Khan im Headquarter von AMF im Al Mustafa Wellfare Trust Hospital in Rawalpindi sind wir zu unserem zweiten Meeting mit dem Leiter des Armed Forces Institute of Dentistry (AFID) ebenfalls in Rawalpindi ansässig gefahren. Hier konnten Herr Gerber und ich uns über den aktuellen Stand der Zahnmedizin in einem sehr fortschrittlichen Bildungsstätte mit eigener Hochschule für das Studium der Zahnmedizin informieren. Räumlichkeiten und technischer Stand sind sicherlich nicht mit deutschen Universitäten gleichzusetzen, stellen aber eine gute Basis für eine solide zahnmedizinische Ausbildung dar.

                                            Abb.1. AFID Behandlungssituation in der Zahnerhaltung

Im Anschluss an den Besuch des AFID haben Herr Gerber und ich uns auf den Weg nach Pindi Hashim gemacht. Der Ort liegt ca. 3 Fahrtstunden von Rawalpindi entfernt Richtung Ost-Südost an der sog. GT Road. Dort habe ich die Nacht verbracht und am Folgetag die Arbeit des deutschen Teams die den Gehörlosen helfen etwas beobachtet. Sehr interessant ist auch die Zusammensetzung des Teams, was unter der Regie von Herrn Gerber dort arbeitet. Ein HNO-Mediziner, eine Kinderärztin, zwei Hörgeräte Techniker und ein Sprachtherapeut. Eine sehr effektive Truppe, die bereits im letzten Jahr dort ein zweiwöchiges Camp absolviert haben. Eine tolle und sehr hilfreiche Arbeit die das Team um Herrn Gerber dort leistet. Meinen Respekt!

Ich werde mich die Tage aus Karachi wiedermelden, wenn ich die Krankenstationen dort inspiziert habe. Hoffentlich wird sich dort für uns eine langfristige Möglichkeit ergeben.

Bleibt uns treu und unterstützt uns im Sinne der zahlreichen unterprivelegierten Menschen hier in Pakistan!

                             Abb.2. v.l.n.r. Mr. Gerber, Mr. Khan, Dr. Chughtai, Mitarbeiter v. Mr. Khan

Euer Dr. Kashif Chughtai

Aktuelles aus Karachi 28.09.2017

Liebe Mitglieder, Freunde und Interessierte von WE.care e.V.!

Ich bin derzeit in Karachi/Pakistan, um u.a. neue Projekte für WE.care e.V. zu ergründen. Heute habe ich mich im deutschen Konsulat in Karachi mit Herrn Carsten Müller getroffen und mögliche Unterstützung seitens der deutschen Regierung durch das Konsulat zu erörtern. Da das Gespräch relativ kurzfristig zustande gekommen ist, konnten keine konkreten Projekte genannt oder gar vermittelt werden. Aber zumindest sind wir als WE.care nun auch im Konsulat in Karachi bekannt, nachdem wir uns im Juli in der Deutschen Botschaft in Islamabad vorgestellt und über die letzte Mission berichtet haben. Herr Müller wird sich in der nächsten Zeit mit dem Hintergrund der Informationen, die ich ihm über WE.care gegeben habe, umhören. Bei dem nächsten Besuch in Karachi werden wir uns spätestens wieder zusammensetzen und sehen was sich ergeben hat. Frau Shazia Shaikh, die schon länger im deutschen Konsulat arbeitet und eine beständige Ansprechpartnerin bleibt, auch wenn Herr Müller in einem Jahr versetzt werden wird, war bei dem Gespräch anwesend.

Die zweite Tageshälfte war die deutlich spannendere. Ich durfte ein Waisenheim aufsuchen. Den Kontakt hat meine in Karachi lebende Cousine vermittelt. Das Waisenheim sucht nach einem Zahnarzt, der die Kinder untersucht. Das habe ich mir natürlich nicht nehmen lassen. Im Stadtteil Defence View/Karachi liegt das Haus der  IQRA Sweet Home Foundation Trust. Es leben ca. 35 Kinder im Alter zwischen 2,5 und 17 Jahren in den 3 Häusern von IQRA. Wir hatten unseren Besuch, das heisst meine Cousine Laiba ,mein Cousin Omer und ich, um die Kids zu untersuchen. So standen sie alle mit frisch geputzten Zähnen erwartungsfreudig und strahlend vor mir. Was folgte waren ca. 90 Minuten Quality Time mit tollen Kindern und Jugendlichen. Ich habe die Kinder trotz fehlendem zahnärztlichem Equipment untersucht. Mit Kaffeelöffeln und einer Taschenlampe kann man auch zahnmedizinisch arbeiten. Im Anschluss an die Untersuchung haben alle Kinder eine Zahnbürste und Zahnpasta von uns erhalten, worüber sie sich alle sehr gefreut haben.

Es ist schon beeindruckend, das Kinder mit dieser Situation klarkommen müssen und auch klarkommen. Jeder der diesen Artikel liest und selber Elternteil ist, der weiss am besten, wie wichtig Eltern für Kinder sind. Ist die Mutter mal für Bruchteile einer Sekunde nicht sichtbar, hörbar oder fühlbar ist das Kind panisch. Diese Kinder hier aber haben niemanden mehr. In diesem Zusammenhang möchte ich die Arbeit der IQRA Sweet Home Foundation Trust loben und hervorheben. Ich werde mit dem Waisenheim in Verbindung bleiben und versuchen ihnen wo auch immer möglich zu helfen.

Ich persönlich habe durch diese Erfahrung wieder Bescheidenheit und Dankbarkeit empfunden. Es bleibt noch genug zu tun.

Wenn ihr euch für die Kinder engagieren wollt, in welcher Form auch immer, kann ich den Kontakt vermitteln.

Soviel für heute und jetzt. Bleibt nachdenklich, dankbar, neugierig und uns gewogen.

Euer Dr. Kashif Chughtai

Neuigkeiten von WE.care

Liebe Mitglieder, Interessiert und Freunde von WE.care,

am Samstag, dem 10.09.2017 haben sich der Vorstand bestehend aus Dr. Yaqub Chughtai, Ulrich Schroers, Dr. Raoul Rendchen und ich zu einer weiteren Vorstandssitzung getroffen. Themen waren unter anderem zukünftige Projekte zu definieren und eine Nachlese der letzten Aktionen durchzuführen. So wurde über unsere letze Aktion, einem Info-Stand auf dem Leostrassen-Fest am 01.09.2017 gesprochen und ein Resümee für zukünftige Aktionen dieser Art gezogen. Wir haben aber auch über zukünftige Projekte von WE.care diskutiert. Eine Vision für die Zukunft ist es  eine Zahnklinik auf Rädern anzuschaffen. Für das Projekt wird nun als ein Businessplan erstellt, um einen Eindruck über Kosten, laufende Kosten und Praktikabilität zu erhalten. Prinzipiell ist das die ideale Form der Hilfsausübung in Pakistan. Sie würde uns Unabhängigkeit und Mobilität erlauben, was gerade nach der letzten Erfahrungen sehr hilfreich wäre. Auf jedenfall wird es spannend bleiben!

Auf der anderen Seite möchten wir euch mitteilen, dass die Verhandlungen mit dem Creek General Hospital leider gescheitert sind. Das liegt massgeblich an den Verantwortlichen in diesem Krankenhaus. Wir haben uns sehr bemüht, eine Kooperation zu schliessen. Leider scheint dort die Interessenlage anders. Aber ich bin Ende September wieder in Karachi um andere potentielle Kooperationspartner zu treffen. Ich halte euch auf dem Laufenden.

Bis dahin, alles Gute

Euer Dr. Kashif Chughtai

Hier einige Eindrücke von unserem Stand auf dem Leostrassen-Fest am 01. September 2017

Nachbereitung Dental Camp Nathia Gali 2017 in Bordesholm

Liebe Mitglieder, Freunde und Interessierte,

soeben bin ich aus Bordesholm zurückgekehrt. Eine wertvolle Nachbesprechung unseres Dental Camps Nathia Gali vom 29.06.-07.07.2017. Wie wichtig eine solche Nachbereitung und Reflexion ist, durfte ich heute im Gespräch mit Herrn Hans-Joachim Gerber erfahren. Durch seine langjährige Erfahrung in der Arbeit für Hilfsprojekte in Pakistan, konnte er mir gute Hinweise, Ratschläge und Visionen mit auf dem Weg geben. Dafür möchte ich mich auf diesem Weg bei ihm herzlich bedanken. Ich hoffe das wir noch viele Gemeinsame Projekte in naher und ferner Zukunft miteinander gestalten dürfen.

Ein wichtiger Punkt war es, die Eindrücke aus dem Dental Camp zu evaluieren und Schlüsse für die Zukunft solcher Projekte dort aber auch im Allgemeinen in Pakistan zu ziehen. Nathia Gali wird als nächster Projektort in näherer Zukunft nicht näher in Betracht gezogen werden. Einige Schlüsselpersonen werden wahrscheinlich in Zukunft nicht mehr in dem Krankenhaus die Verantwortung tragen. Vor allem Dr. Waheed ist hier zu nennen, der grossen Anteil an der Realisierung des letzten Camps vor Ort hatte. Desweiteren möchten wir andere Regionen erschliessen, um unsere Hilfe möglichst breit zu streuen.

Desweiteren wurde über die Möglichkeit einer Kooperation mit der Schule in Domel/Punjab, an der Herr Gerber über einen Freund verbunden ist, gesprochen. Hier wird Herr Gerber in den nächsten Wochen Gespräche führen, um dort eine eventuelle Zusammenarbeit in die Wege zu leiten.

Eine weitere, wie ich persönlich finde, sehr spannende und interessante Perspektive ergab sich im weiteren Gespräch. Hierbei soll eine Zahnarzteinheit in einen Lastwagen eingebaut werden (wie z.B. hier). Es gibt dafür spezielle Firmen, die solche Leistungen anbieten. Wir werden euch dazu in naher Zukunft detaillierter und konkreter berichten.

Wie ihr lest, gibt es für den Verein noch viele und hoffentlich für die Menschen, die dringend Hilfe benötigen, sinnvolle und nachhaltige Möglichkeiten, zu helfen. Bitte bleibt uns in diesem Sinne gewogen und unterstützt uns, wie klein oder gross euer Beitrag auch sein kann. Denn: Selbst wenn wir nur einem helfen, dann ist es besser als keinem geholfen zu haben.

In diesem Sinne alles Gute für Euch,

Dr. Kashif Chughtai

(v.l.n.r. Raheel Chughtai, Toaseef Chughtai, Gabriele und Hans-Joachim Gerber, Dr. Kashif Chughtai)

Ausführliche Berichte von der Mission Dental Camp Nathia Gali 2017

Liebe Mitglieder, Freunde und Interessierte,

ich freue mich euch mitteilen zu dürfen, daß Herr Gerber, der Vorsitzende von Pakistan-Hilfe e.V,  während des Aufenthaltes in Nathia Gali, Pakistan fleissig geschrieben und fotografiert hat. Freundlicherweise dürfen wir die Berichte bei uns auf der Website veröffentlichen. Ich werde demnächst auch einige der Bilder hier ablegen, damit ihr einen besseren Eindruck von unserer Reise und Arbeit nach bzw. in Nathia Gali habt.

Gerne würden wir euere Meinung über das Projekt hören, schreibt mir eine Email unter info@we-care-germany.de.

Viel Spass bei beim Lesen!

Euer

Dr. Kashif Chughtai

Erster Bericht DENTAL CAMP NATHA GALI

Zweiter Bericht DENTAL CAMP NATHIA GALI

Dritter und Abschlußbericht DENTAL CAMP NATHIA GALI

Rückblick auf das Dental Camp 2017 in Nathia Gali

Liebe Mitglieder, Freunde und Interessierte!

Das WE.care Dental Camp 2017 in den Bergen des Karakorum war ein voller Erfolg!

Soviel kann ich schon einmal vorwegnehmen. Und es war eine tolle Erfahrung für alle Teilnehmer. Nicht nur die Arbeit am Patienten, sondern auch die interessanten Begegnungen auf menschlicher Ebene lassen einen, wenn auch nur kleinen, Einblick in das raue aber herzliche Leben der Menschen aus dem Galiat (es gibt neben Nathia Gali noch andere Galis, wie Dunga Gali etc.) zu.

Aber gehen wir einen Schritt zurück. Am 29. Juni sind wir, das sind Herr Hans Joachim Gerber, Dr. Yaqub Chughtai und ich in Islamabad eingetroffen. An diesem Tag haben wir bereits einiges zu erledigen gehabt. So mussten die Zahnbürsten für die Mission in Nathia Gali gekauft werden. Wir kauften 150 Kinderzahnbürsten und 100 Erwachsenzahnbürsten zum Verteilen in Nathia Gali, da wir die Bürsten, die wir kostenlos von humblesmile bekommen hätten sollen, nicht rechtzeitig vor der Abreise in Düsseldorf aus Schweden eingetroffen wären. Aber humblesmiles Director Darren Weiss hat uns für kommende Einsätze Bürsten zugesichert. Hierzu könnt ihr in meinem letzten Blog mehr lesen.

Nachdem wir sowohl am 29. als auch am 30. Juni 2017 einige Meetings mit lokalen Agenturen und Partnern hatten, sind wir am 01. Juli 2017 vormittags nach Nathia Gali abgereist. Die Reise dorthin ist spannend und abenteuerlich. Durch enge Täler und an steilen Bergabhängen entlang windet sich die schmale Strasse (Murree Road). Man kommt durch kleine Dörfer, deren familiäre und politische Strukturen seit hunderten von Jahren unverändert sind. Der Anblick freundlicher Gesichter, mit strahlenden Lächeln, wenn auch häufig lückig durch Zahnverlust, begleiten uns beim Blick aus dem Fenster unseres Fahrzeugs. Die Temperatur sinkt kontinuierlich, es wird angehnemer.

Nach Ankunft in Nathia Gali empfängt uns Dr. Waheed Khan, der ärztliche Leiter des staatlichen Krankenhauses in dem Ort und zeigt uns die Einrichtungen. Auch die zahnärztliche Einheit. Es ist ein nettes kleines, aber sehr feines Krankenhäuschen. Aber das einzige im Galiat weit und breit.

In dem Galiat leben ca. 300.000 Menschen. Diese sind über viele Berge und Täler verstreut. Daher war auch die Anreise einiger Patienten nach Nathia Gali eine wahre Odyssee. Einige sind über Stunden zu Fuss zum diesem einzigen funktionsfähigen Krankenhaus, in dem die Zahn-Klinik ansässig ist, gelaufen. Obwohl bekannt war, dass nur 7-9 Tickets pro Tag für Behandlungen durch WE.care ausgegeben werden. So mussten wir einige Patienten unbehandelt fortziehen lassen, was für uns natürlich nicht schön war. Aber um Qualität zu gewährleisten, was ein klares Ziel war, mussten wir diesen Kompromiss eingehen.

Am folgenden Tag, dem 02. Juli 2017, haben wir Dr. Nadia Malik kennengelernt. Dr. Nadia Malik ist die Zahnärztin, die die Zahnklinik leitet. Sie ist seit ca. 1,5 Jahren vor Ort und behandelt die Menschen der Region. Es stellt sich schnell heraus, dass die wesentlichen Massnahmen aus Extraktionen von Zähnen, Abszessspaltungen und der Gabe von Medikamenten besteht. Zahnerhaltende Massnahmen, wie Füllungen und Wurzelkanalbehandlungen werden weder angeboten noch durchgeführt. Das liegt nicht nur an der Ausbildung der lokalen Zahnärztin oder der fehlenden Ausstattung, sondern an der Mentalität der Patienten dort. Das sollte ich den kommenden Tagen selber erfahren und dazu mehr im Laufe des Berichts.

Deutsche Gründlichkeit und Organisation von Abläufen: Das stand an diesem und den folgenden Tagen immer wieder auf dem Programm. So haben ich mich an diesem Tag um die medizinische Ausstattung und Ordnung im Behandlungsbereich gekümmert, während Dr. Chughtai Sen. und Herr Gerber sich um die Optimierung der formalen Abläufe und der zeitlichen Koordination der Patienten gekümmert haben. Eine weitere wichtige Aufgabe für uns, war es Formblätter, wie Anamnesebögen, zu definieren, zu erstellen und zu implementieren. Dies erwies sich am Ende als eine sehr erfolgreiche und hilfreiche Aktion, welche von Dr. Chughtai Sen. und Herrn Gerber über die ganze Woche erarbeitet wurde. Ringordner sind nun allen in Nathia Gali ein Begriff und der Gebrauch auch. An diesem Tag habe ich als Vorbereitung für die kommenden Tage Angehörige des Krankenhauspersonals behandelt, um Abläufe, die zahnärztliche Einheit und Materialen zu testen.

Am 03. Juli kamen die ersten Patienten zu unserer Behandlung. Es zeigte sich bei den Anamnesen und Grunduntersuchungen fast durchgängig, daß akute Beschwerden die Patienten zum Aufsuchen eines Zahnarzt bewegten. Zusammenfassend sind stark kariös zerstörte Zähne, Abszesse aber auch schmerzende Mundschleimhauterkrankungen bei den Patienten vorherrschend gewesen. Den Patienten wurden von Dr. Nadia und mir Vorschläge zur Therapie unterbreitet. Häufig aber wünschten die Patienten eine Extraktion. Argument war vor allem, daß dann eine erneute Anreise nicht nötig wäre. Wir versuchten die Patienten davon zu überzeugen, daß eine endodontische Massnahme für sie langfristig besser ist. Einige liessen sich darauf ein, einige nicht. Vor allem bei Patienten mit fehlendem Bildungshintergrund konnten wir häufig keine Überzeugung zum Zahnerhalt erzielen.

Eine weit verbreitete Gewohnheit in der Region besteht in dem Verwenden von Kautabak (im lokalen Sprachgebrauch als Naswar bezeichnet). Viele Patienten stellten sich in den Tagen mit von ihnen festgestellten Schleimhautveränderungen vor. Diese erwiesen sich zumeist als sog. Leukoplakien (Vorstufen zum Plattenepithelskarzinom). Einige der Patienten wiesen wir an, sich zur weiteren histobiologischen Abklärung in Abottabad, der nächsten Stadt mit entsprechenden medizinischen Einrichtungen vorzustellen. Wir legten bei diesen Patienten vor allem viel Wert auf Aufklärung über Risiken des Gebrauchs von Naswar. Viele Patienten sind sich der Gefahren des Tabakkauens nicht bewusst.

Ein weiterer Schwerpunkt in den Behandlungstagen vom 03. bis 06. Juli in Nathia Gali waren, neben der Füllungs- und Wurzelkanaltherapie, die Aufklärung über Prävention. Viele Kinder und Erwachsene putzen die Zähne nur einmal am Tag und das am Morgen. Wir klärten darüber auf, wie, wann und wie oft Zahnpflege durchzuführen ist. Mit dem Schenken einer Zahnbürste und Zahnpasta wollten wir vor allem die Menschen motivieren, daß soeben gehörte zu hause umzusetzen. Wir hoffen, dass wir das erreichen konnten.

Seit dem 09. Juli befinden wir uns nun in Karachi , wo wir weitere Verhandlungen mit dem Creek General Hospital in Korangi führen. Das Gespräch vom 11. Juli 2017 mit Dr. Danish Khan, einem der Betreiber des caritativen Krankenhauses, war durchaus vielversprechend. Wobei auch hier mal wieder abzuwarten bleibt, was on deren Seite aus von den vereinbarten Schritten dann auch tatsächlich umgesetzt wird. Wir bleiben auf jedenfall dran.

Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick in den Behandlungsalltag unseres Camps geben. Gerne würden wir auch unsere Station in Karachi aufbauen, woran wir weiter fleissig arbeiten werden. Gerne könnt ihr mich anschreiben, wenn ihr Fragen habt.

Liebe Grüsse und bis dahin

Eurer

Dr. Kashif Chughtai

Es geht los!

Liebe Mitglieder, Freunde, Unterstützer und Interessierte!

Endlich! Nach sieben (7!) Jahren Anlaufphase und viel Mühen und Anstrengungen werden wir nun mit einer Mission belohnt. Der Mission Nathia Gali. Nathia Gali ist ein Bergdorf ca. 2 Stunden von Islamabad entfernt, Richtung Nord-West auf der Murray Road. Dort werden wir unser erstes Dental Camp 2017  abhalten inshallah! Derzeit befinden wir uns in den konkreten Vorbereitungen auf die Mission. Das heisst wir kümmern uns um Arbeitserlaubnis, Visas aber auch um medizinisches Material. Die Mission wird in Zusammenarbeit mit der Charity Organisation Pakistan-Hilfe zur Selbsthilfe e.V.  koordiniert und durchgeführt. Der Chairman der Organisation Herr Hans Joachim Gerber hat uns durch seine langjährige Erfahrung und Kontakte den Einsatz erst  ermöglicht. An dieser Stelle nochmals ein besonderer Dank an die unermüdliche und hocheffiziente Hilfe durch Herrn Gerber. Wenn ihr mehr zu seiner Organisation wissen möchtet, klickt auf den Link pakistan-hilfe.org.

Da wir einige Materialien und einen chirurgischen Motor für die Mission benötigen, würden wir uns über Spenden sehr freuen. Es sei hier nochmals darauf hingewiesen, daß wir als mildtätiger Verein auch entsprechende Spendenquittungen erstellen dürfen.

Unser zweites Projekt im Süden von Pakistan, in Karachi nimmt erstaunlicherweise wieder Fahrt auf, nachdem der Kontakt zu Herrn Dr. Bilal Khan nicht mehr da war. Dieser hat mir in einer whatsapp Nachricht geschrieben, daß er zwei Dentale Einheiten gekauft hat und diese innerhalb der nächsten Monate geliefert und montiert werden. Er stellte uns in Aussicht, dort, wann immer wir mögen, unsere Behandlungen durchführen können. Warten wir ab, was sich bei den konkreteren Gesprächen, die für die 2. Juliwoche 2017 in Karachi geplant sind, ergibt. Ich bleibe positiv.

Ich halte euch auf dem Laufenden. Und natürlich könnt ihr uns auch direkt kontaktieren, falls ihr mehr wissen möchtet oder konkrete Fragen zu einem unserer Projekt habt.

Euer Dr. Kashif Chughtai

Besprechung Karachi, 27.09.2016

Dr. Kashif Chughtai
WE.care Chairman
Pakistan/ Karachi
27. September 2016

Besprechungbericht

Freitag, 27.09.2016:

Um 11 Uhr treffen wir Frau Dr. Alvi, mit der wir ihre Aufgaben durchgehen und vereinbaren ihr eine Liste der anstehenden Punkte zu mailen. Diese werden dann in Abstimmung mit Dr. Khan abgearbeitet. Kontakte werden ausgetauscht und wir begeben uns mit Herrn Almas zur Raumbesichtigung in den ersten Stock. Dort messe ich den Raum zur Erstellung eines massstabsgerechten Planes aus.

Im Anschluss an die Raumbesichtigung führen wir ein Gespräch mit Herrn Almas, der uns seine Aufgaben im Creek General Hospital (CGH) erklärt. Sein Werdegang ist ebenfalls Thema des Gesprächs. Wir sprechen auch nochmals über seine Aufgabe im Rahmen der Cooperation zwischen CGH und WE.care. Vor allem die Logistik und Infrastruktur soll in Abstimmung mit ihm vorgenommen werden.