Herzlich Willkommen bei WE.care

Unsere Haltung zu den Problemen unserer Zeit, wie Armut und soziale Ungleichheit, sind unverkennbar mit den Zielen dieses Vereins verbunden. Wir können die Welt nicht von heute auf morgen verändern. Jedoch können wir uns darum bemühen, sie stetig besser zu machen. Kein Bemühen bleibt wirkungslos, wenn man es mit ehrlicher Hingabe verrichtet.

WE.care hat sich primär der (zahn-)medizinischen Hilfe verschrieben. Ohne aber andere Themen, die in Ländern mit großer Armut in der Bevölkerung bestehen, aus den Augen zu verlieren. Unsere Satzung gibt hier genauere Informationen.

Wir freuen uns über aktive Unterstützung nicht nur durch Zahnärzte, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen, Krankenpfleger(innen), Zahnarzthelfer(innen), sondern natürlich auch von Menschen aus nicht-medizinischen Berufen, die durch Spenden, Mitgliedschaft und aktiver Vereinsarbeit unseren Zielen zum Erfolg verhelfen möchten.

Eines liegt uns persönlich sehr am Herzen: Ein wesentlicher Gedanke bei der Gründung des Vereins war und ist es, eine transparente Arbeit zu leisten. Spenden- und Vereinsgelder kommen dort an, wo sie wirklich gebraucht werden. Dafür stehen wir!

Euer WE.care Team

10. WE.care Dental Camp Okt./Nov. 2024 in Karachi / Pakistan

Liebe Mitglieder, Freunde und Interessierte!

Nunmehr zum 10. Mal haben wir ein WE.care Dental Camp in Pakistan abgehalten. Eine besondere Zahl, vor Allem wenn ich an die Anfänge denke. Wie schwierig war es eine vertrauenswürdige Charity in Pakistan zu finden, mit der man zuverlässig und langfristig zusammenarbeiten kann. Das erste Camp habe ich damals mit meinem Vater, Dr. Ing. Yaqub Chughtai in Nathia Galli, in der Nähe von Abottabad, in den Ausläufern des Hindukush/Karakorum Gebirges, absolviert. Eine unvergessliche Erfahrung, die mich sehr geprägt und motiviert hat, mit dem Projekt, trotz aller Widrigkeiten weiter zu machen.

Dieses Camp war in vielerlei Hinsicht ein besonderes Camp. Nicht nur, dass wir zwei neue Kollegen, Herrn Harun Süt (Zahnarzt) und Herrn Loic Lemonnier (Arzt) dabei hatten, die das erste Mal in Pakistan waren, sondern und vor Allem weil wir einen wichtigen Aspekt unserer Schwerpunktlegung „Oral Health Education“, nämlich die „Zahnputzwand“ zur Realisierung freigegeben haben. Diese wird aktuell in der Islamia Grammar School in der Neelum Colony errichtet (Bericht folgt demnächst).

Im folgenden überlasse ich den beiden jungen Kollegen das Wort und wünsch viel Freude beim Lesen:

Wir, Harun Süt (Zahnarzt) und Loïc Lemonnier (Arzt), möchten Euch von unserem 10. Dental Camp in Karachi – einer intensiven und eindrucksvollen Zeit – berichten. Gemeinsam mit Dr. Kashif Chughtai (Gründer von WE.care e.V. und Vorsitzender des Vereins) und den pakistanischen Zahnärztinnen Dr. Gulfam Atif und Dr. Rabia Khan sowie ihren Assistenten Ejaaz Mohammed und Ramazan Abdul konnten wir in nur einer Woche an vier Schulen Unterricht zu gesunder Ernährung und Zahngesundheit geben und über 500 Schüler*innen mit Zahnbürsten und Zahnpasta versorgen.

Zusätzlich führten wir mehrere Behandlungstage an der Al Mustafa Trust Clinic in Clifton sowie der Al Mustafa Trust Clinic in Korangi durch. Dabei gewannen wir nicht nur wertvolle Einblicke in den allgemeinen Gesundheitszustand der Menschen vor Ort, sondern erfuhren auch viel über ihre zahnmedizinischen Herausforderungen.

Dank Eurer Spenden für das 10. Dental Camp konnten wir außerdem Essenspakete (ausreichend für 2-4 Wochen) für 80 Familien bereitstellen und den Bau einer Waschbeckenwand für das Zähneputzen in der Islamic Grammar School (Nelum Colony) mitfinanzieren.

Wie läuft unser Unterricht – die Oral Health Education – an den Schulen ab?

Unser Unterricht startet mit einer spielerischen Einführung: Wir erklären den Kindern, welche Lebensmittel gesund und welche ungesund für Zähne und Körper sind. Dafür nutzen wir Karten: Eine grüne Karte mit einem fröhlichen Zahn steht für gesunde Lebensmittel, eine rote Karte mit einem traurigen Zahn für ungesunde. Anschließend halten wir Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Chips, Kekse, Schokolade oder Softdrinks hoch, und die Schüler*innen zeigen mit ihrer Karte, ob das jeweilige Lebensmittel gesund oder ungesund ist.

Im nächsten Schritt widmen wir uns dem richtigen Zähneputzen: Nach dem KAI-Schema (Kauflächen, Außen, Innen) demonstrieren wir die Technik mit einem großen Gebissmodell. Dabei zählen wir auf Urdu und Englisch gemeinsam bis fünf – „Ek, do, tīn, chār, pāṅch – one, two, three, four, five!“  Danach dürfen die Schüler*innen selbst zeigen, was sie gelernt haben, und freiwillige präsentieren das Zähneputzen am Modell vor der Klasse.

Danach erhält jedes Kind eine Zahnbürste und Zahnpasta. Nun wird geübt: Die Schüler*innen führen das vollständige Zähneputzen unter unserer Anleitung durch. Wir gehen durch die Reihen, korrigieren Haltungen und geben Tipps zur richtigen Technik. Nach dieser „Trockenübung“ ohne Zahnpasta gibt es als Belohnung Stempel und Sticker. 

Das 10. Dental Camp in Bildern:

Abb. 1: Harun mit den mitgebrachten Zahnbürsten. Unsere Reiserucksäcke, gefüllt bis oben hin mit jeweils 20kg Zahnbürsten und Zahnpasta haben ihr Ziel erreicht. Voll ausgestattet kann der Unterricht in der Islamia Grammar School in der Nelum Colony kann beginnen.
Unserer besonderer Dank gilt dem
Verein für Zahnhygiene e.V. und Humble Smile für ihre großzügigen Sachspenden. 

Abb. 2: Die Schüler*innen zeigen die grüne Karte für den Granatapfel – Obst gehört zu den gesunden Nahrungsmitteln. Dabei weisen wir auch auf einen weiteren Vorteil hin: Der Granatapfel ist von einer biologisch abbaubaren Schale umhüllt. Im Gegensatz dazu stehen die Verpackungen ungesunder Lebensmittel wie Chips, Bonbons oder Kekse, die sich nur extrem langsam zersetzen. Ein wichtiges Anliegen ist es uns, für einen bewussten Umgang mit Verpackungsmüll zu sensibilisieren. Verpackungen sollten niemals achtlos auf den Boden geworfen werden. Besonders in Karachi, der am schnellsten wachsenden Stadt Pakistans, ist die Entsorgung von Massenmüll nach unserer Erfahrung eine große Herausforderung.

Abb. 3: Ein Softdrink darf auch nicht fehlen. Hier zeigen die Schüler*innen die rote Karte – ein trauriger Zahn mit Karies. Die erste Antwort bei der Frage nach schädlichen Substanzen dieser Getränke ist: „Chemicals!“. Das stimmt. Für uns aber viel wichtiger: „Sugar!“. Die unglaublichen Mengen an Zucker dieser Getränke sind ein wichtiger Antrieb bei der Entstehung von Karies.

Abb. 4: Harun zeigt am überdimensionierten Zahnmodell das richtige Zähneputzen. Das Wichtigste: alle Zahnflächen müssen gebürstet werden!

Abb. 5: Jetzt sind die Schüler*innen selber dran: freiwillige dürfen vor der Klasse zeigen, wie es richtig geht. Auf dem Bild zu sehen ist Kashif, der auf Urdu unsere Sprachbarrieren mit den jüngeren Schüler*innen überbrückt.

Abb. 6: In der letzten Unterrichtseinheit sind die Schüler*innen selber dran: jetzt wird geputzt. Trockenübung ohne Zahnpasta. Währenddessen gehen wir durch die Klasse und versuchen die Haltung und Technik zu verbessern. Hier hilft Harun bei der richtigen Handhaltung.

Abb. 7: Unterricht überstanden! Hier die jüngeren Schüler*innen mit Kinderzahnbürsten von dem Verein für Zahnhygiene e.V. Links auf dem Bild ist Dr. Gulfam Atif zu sehen, die uns mit ihrem Assistenten Ejaaz tatkräftig zur Seite stand.

Abb. 8: Und die nächste erfolgreiche Klasse. Die älteren werden mit den Zahnbürsten von Humble Smile versorgt. Hier sind wir über die Bambus-Zahnbürsten besonders glücklich. Plastik sparen an jeder Ecke!

Abb. 9: Stärkung! Bevor es an der nächsten Schule losgeht ist ein ausgiebiges Frühstück unumgänglich. Hier zu sehen die typischen Frühstück-Essentials: Paratha, Chanay, Halwa Puri. Lecker! Was fehlt? Chai! Der kommt immer etwas später…

Abb. 10: Alle packen an! Harun (links), Kashif (mitte) und Ejaaz (rechts) bei einer Behandlung in der Al Mustafa Trust Clinic in Clifton.

Abb. 11: Aufklärung über Mundhygiene passiert nicht nur an den Schulen. Hier zeigt Kashif einem kleinen Patienten das richtige Zähneputzen – vielleicht kann so ein weiterer Besuch verhindert werden…

Abb. 12: Intensive Schul- und Behandlungstage gehen zu Ende… Abschlussfoto mit Ejaaz, Loïc, Harun und Dr. Gulfam (von li. nach re.). 

Abb. 13: Ein Lebensmittelberg. Hier sind Grundnahrungsmittel für 80 Familien abgepackt – damit kann jede rund 2 Wochen auskommen. 

Vielen Dank an unsere Unterstützer*innen

Ein besonderer Dank gilt allen, die mit ihren Geldspenden dieses Projekt möglich gemacht haben.

Unser Dank geht auch an den Verein für Zahnhygiene e.V. und Humble Smile für ihre großzügigen Sachspenden. Ohne diese Unterstützung wäre das 10. Dental Camp in dieser Form nicht möglich gewesen.

Wir möchten uns auch herzlich bei der Familie Chughtai bedanken. Ihre Herzlichkeit und Gastfreundschaftlichkeit haben uns ein besonderes und einzigartiges Ankommen in Pakistan ermöglicht. Die Möglichkeit, Karachi so zu erleben, war für uns ein ganz besonderes Erlebnis.

Euer

Harun und Loïc

Alle aktuellen Veranstaltungen und Camps könnt Ihr auf Instagram verfolgen: we.care.germany

Feier des pakistanischen Unabhängigkeitstags in Köln mit WE.care

Liebe Mitglieder, Freunde und Interessierte,

am Sonntag, dem 18. August feierte unser WE.care-Team gemeinsam mit rund 200 Gästen den pakistanischen Unabhängigkeitstag in Köln. Dr. Yaqub Chughtai, Lukas, Dr. Ralf Löscher – der auch einen großartigen Beitrag auf der Bühne leistete –, Rena Cheema (Zahnärztin) und Faisal Khan (Kassenwart) stellten unsere Vereinsarbeit von WE.care e.V. vor.

Abb. 1. v.l.n.r. Dr. Ralf Löscher, Dr. Yaqub Chughtai, Rena Cheema

Abb. 2. Rena Cheema auf der Bühne

Im Mittelpunkt stand unser zahnmedizinisches Hilfsprojekt. Unsere Zahnärztin Rena erläuterte anschaulich, wie wir mit unserer Arbeit nicht nur dringend benötigte zahnmedizinische Versorgung und Vorbeugung – insbesondere in Schulen – bieten, sondern auch das lokale medizinische Personal ausbilden. Die Begeisterung der Gäste für unser Engagement war überwältigend.

Abb. 3. unser Info-Stand von WE.care

Die pakistanische Botschafterin Saqlain Syedah, Kölns Bürgermeister Dr. Ralph Elster und Matthias Theis, Honorarkonsul Pakistans in NRW, unterstrichen die Bedeutung Pakistans für Deutschland und würdigten unsere Arbeit.

Unser Vortrag, gehalten von Dr. Ralf Löscher, stieß auf großes Interesse. Nach der Veranstaltung nutzten viele Besucher die Gelegenheit, um mehr über unsere Projekte zu erfahren. Der Verkauf unserer leckeren Waffeln trug nicht nur zu unserer Spendenkasse bei, sondern brachte uns auch mit vielen neuen Unterstützern ins Gespräch.

Abb. 4. Dr. Ralf Löscher bei seiner Präsentation

Die pakistanische Liebe zu Süßem teilten auch unsere Gäste. Unsere Waffeln waren der Renner! Jede verkaufte Waffel brachte uns einen Schritt näher an unsere Ziele.

Abb. 5. Waffel und Arbeit am Info-Stand

Abb. 6 Süße Leckereien für einen guten Zweck

Abb. 7. v.l.n.r. Dr. Yaqub Chughtai, Lukas Kloke, Rena Cheema, Dr. Ralf Löscher, Faisal Khan

Wir danken allen, die dabei waren und unsere Arbeit an unterstützen! Tolle Leistung!

Euer Dr. Kashif Chughtai

9. WE.care Dental Camp Karachi / Skardu Juli 2024

Reisebericht eines zahnärztlichen Hilfseinsatzes in Pakistan mit WE.care e.V. von Sven Kible und Dr. Simon Peppel

Liebe Mitglieder, Freunde und Unterstützer von WE.care e.V.!

Wir sind zwei Zahnärzte, die seit einigen Jahren in Deutschland arbeiten und bereits mehrmals im Ausland Erfahrungen bei zahnärztlichen Hilfseinsätzen gesammelt haben. Unsere Reiseleidenschaft begann, als wir noch Studenten waren und nach Westafrika, genauer gesagt nach Benin, reisten. Dort lernten wir, wie wertvoll es ist, unsere medizinischen Fähigkeiten in Regionen einzusetzen, die nur begrenzten Zugang zu zahnärztlicher Versorgung haben. Nach unserem Staatsexamen und der Approbation führte uns unser erster Einsatz nach Südamerika, wo wir in Peru arbeiteten. Diese Einsätze haben uns tief geprägt und unsere Motivation gestärkt, auch weiterhin dort zu helfen, wo es am dringendsten benötigt wird.

Während unseres Einsatzes in Afrika lernten wir Rena kennen, eine hochengagierte Zahnärztin, die uns von einer Organisation erzählte, die in Pakistan tätig ist. Seitdem ließ uns die Idee nicht mehr los, zahnärztlich freiwillig in Pakistan zu arbeiten – einem Land, das nicht gerade als typisches Reiseziel bekannt ist. Die Möglichkeit, in einem Land wie Pakistan einen Beitrag zu leisten, faszinierte uns. Nachdem wir nun seit knapp zwei Jahren in Deutschland als Zahnärzte tätig sind, war der Zeitpunkt perfekt für einen neuen Einsatz.

Abb. 1 v.l. Dr. Simon Peppel, Sven Kible, Rena Cheema

Der weite Flug nach Pakistan bot uns die Gelegenheit, einen Zwischenstopp in Doha, Katar, einzulegen. Dieses kleine, aber beeindruckende Land wollten wir uns nicht entgehen lassen, und so nutzten wir die Gelegenheit, um auch dort einige interessante Eindrücke zu sammeln.

Ein besonderes Dankeschön möchten wir an dieser Stelle an Kashif richten, den Leiter und Gründer von WE.care e.V., sowie an Omer, dem Cousin von Kashif, der in Karachi lebt, unseren unermüdlichen Kontakt vor Ort. Ohne Omer wäre bereits der Erhalt des Visums eine große Herausforderung gewesen, die wir alleine kaum hätten meistern können.

Nach einer langen Reise erreichten wir schließlich Pakistan und wurden sofort von den für das Land typischen intensiven ersten Eindrücken überwältigt. Der Lärm der Straßen, das bunte Treiben, die exotischen Gerüche – alles war neu und faszinierend. Doch all diese Eindrücke konnten uns nicht davon abhalten, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren: unsere bevorstehende Arbeit.

In unserer Unterkunft in Karachi angekommen, wurden wir herzlich empfangen. Es war ein wunderbares Gefühl, nach der anstrengenden Reise an einem Ort anzukommen, an dem man sofort willkommen geheißen wird und sich gut aufgehoben fühlt. Der erste Abend war geprägt von herzlichen Begegnungen und der Vorfreude auf die kommenden Tage.

Am nächsten Morgen besuchten wir die erste Klinik, die sich in einem Armenviertel von Karachi, nämlich Korangi befindet. Schon bei unserer Ankunft waren viele Patienten versammelt und warteten geduldig auf eine Behandlung. In der Klinik lernten wir die Zahnärztin Dr. Gulfam Atif und ihren Assistenten Ejaaz kennen, die mit unglaublichem Engagement arbeiteten. Die Al Mustafa trust Clinic in Clifton bietet eine umfassende medizinische Versorgung durch Spezialisten, wobei die Zahnheilkunde nur ein Fachbereich ist. Einige Tage später besuchten wir eine weitere Klinik, die Al Mustafa trust Clinic in Korangi, die nach dem gleichen Konzept arbeitet. Dort hatten wir das Vergnügen, Dr. Rabia Khan und ihren Assistenten Ramazan kennenzulernen.

Abb. 2 Wir mit Dr. Rabia (2.v.l.) und Ramazan (links)

Abb. 3 Wartebereich mit Patienten in der AMT Klinik in Korangi

Während in unseren früheren Einsätzen die direkte Behandlung der Patienten im Vordergrund stand, lag der Fokus dieses Mal auf der Schulung der Ärzte und Assistenten vor Ort. Dies war für uns eine besonders spannende Aufgabe, da sie einen nachhaltigen Effekt hat: Die Ärzte vor Ort können so ganzjährig Patienten behandeln und ihre Kenntnisse weitergeben.

Abb. 4 Wir bei der Arbeit an unseren kleinen Patienten

Besonders im Gedächtnis geblieben ist uns ein Patient, der durch den jahrelangen Konsum von Betelnüssen (eine in Südasien weit verbreitete Nuss, die gekaut wird und ein starkes Stimulans ist) schwerwiegende Vernarbungen im Mundbereich und Schleimhautveränderungen zeigte. Dies ist ein besorgniserregender Zustand, da solche Veränderungen häufig mit einem erhöhten Risiko für Mundkrebs verbunden sind.

Abb. 5 Patient mit Schleimhautveränderung durch Betelnusskauen

Besonders erschütternd war auch die Situation vieler Kinder, die bereits im Milchgebiss enorme Kariesprobleme hatten. Der übermäßige Zuckerkonsum, insbesondere durch gesüßten Tee, trägt erheblich zu dieser Problematik bei.

Abb. 6 Kind mit stark kariösem Milchgebiss

Unser Hauptaugenmerk bei der Schulung lag auf der Etablierung von Hygienestandards und einer besseren Organisation, zwei Aspekte, die im Chaos des pakistanischen Alltags oft vernachlässigt werden. Wir waren besonders beeindruckt vom Einfallsreichtum und Durchhaltevermögen der Ärzte vor Ort, die unter oft schwierigen Bedingungen arbeiten. In einem Land, in dem man sich nicht auf eine zuverlässige Stromversorgung verlassen kann, ist es umso bemerkenswerter, dass der Verein durch die Investition in eine moderne Solaranlage in einer der Kliniken eine stabile Versorgung sicherstellen konnte.

Abb. 7 Wir mit Rena, Dr. Gulfam und Kindern

Ein besonderes Highlight unserer Zeit in Karachi war die Einladung von Prof. Shah Jahan Katpar, einem Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen an der Dow University. Er ermöglichte uns, bei der Behandlung eines Traumapatienten nach einem Motorradunfall zu hospitieren. Wir waren tief beeindruckt von der hohen Qualität der chirurgischen Eingriffe, die unter schwierigsten Bedingungen durchgeführt wurden.

Abb. 8 Prof. Katpar (3.v.l.) und sein Team mit uns

Ein unvergessliches Erlebnis war auch der Besuch bei einer der Zahnärztinnen, die uns zu einem traditionellen Abendessen mit ihrer Familie einlud. Wir wurden mit Byriani, Kofta und einem köstlichen Mango-Shake verwöhnt – eine wunderbare Gelegenheit, die pakistanische Gastfreundschaft hautnah zu erleben. Ebenso in Erinnerung geblieben ist uns ein gemeinsamer Restaurantbesuch mit dem gesamten Team, bei dem wir typisch pakistanisches BBQ genossen.

Während unserer Zeit in Karachi hatten wir auch die Gelegenheit, ein lokales Fischerdorf zu besuchen. Dieser Ausflug war besonders eindrucksvoll, da wir hautnah die harten Lebensumstände der Fischer und ihrer Familien miterleben konnten. Die Menschen dort 

leben unter einfachen Bedingungen, doch der Zusammenhalt in der Gemeinschaft und ihre tiefe Verbindung zum Meer waren spürbar. Wir beobachteten die Fischer bei ihrer täglichen Arbeit, die trotz der Herausforderungen mit einer bemerkenswerten Hingabe ausgeführt wird. Besonders berührt hat uns die Begegnung mit den vielen lebensfrohen Kindern, die uns mit ihren strahlenden Augen und neugierigen Fragen empfingen. Trotz der einfachen Verhältnisse sprühten sie vor Energie und Freude, was uns noch einmal verdeutlichte, wie viel Glück und Zufriedenheit im Herzen dieser Menschen liegt. Dieser Besuch hat uns die Vielfalt und Resilienz der Menschen in Pakistan eindrücklich vor Augen geführt und bleibt uns als eines der schönsten Erlebnisse unserer Reise in Erinnerung.

Nach einer Woche in Karachi beschlossen wir, das exotische Land auch als Touristen kennenzulernen. Wir flogen nach Islamabad und machten uns von dort auf den Weg in die beeindruckenden Berge des Karakorum-Gebirges, das einige der höchsten Gipfel der Welt beherbergt. Eine besonders abenteuerliche Erfahrung war eine Jeepfahrt und Wanderung zum Nanga Parbat, dem „Killerberg“, der als einer der gefährlichsten Berge der Welt gilt.

Abb. 9. und 10. Beeindruckende Landschaften im Norden von Pakistan

n den Bergen verbrachten wir viel Zeit in der Stadt Skardu, einem malerischen Ort, der umgeben ist von einigen der höchsten Gipfel der Welt. Skardu hat uns mit seiner Schönheit und Ruhe tief beeindruckt. Hier hatten wir auch die Möglichkeit, Aniqa kennenzulernen, die eine Schule für gehörlose Kinder in Skardu leitet. Nach der Geburt ihrer gehörlosen Tochter gründete sie diese Schule und widmete ihr Leben der Bildung und Unterstützung dieser Kinder. Wir waren zutiefst beeindruckt von ihrem Engagement und führten Mundhygienetrainings mit den Schülern und Lehrkräften durch, um die Zahnpflege – den wichtigsten Schlüssel zur Zahngesundheit – zu fördern. Wir hoffen, dass hier eine zukünftige Zusammenarbeit entstehen kann.

Abb. 11 Wir üben das Zähneputzen mit Kindern in Skardu

Zum Abschluss unserer Reise machten wir eine Wanderung in den Bergen, deren Höhe selbst die Anden in Südamerika weit in den Schatten stellt. Es war ein unvergessliches Erlebnis, inmitten dieser majestätischen Landschaft unterwegs zu sein.

Abb. 12 und 13 Landschaft und wir nach der Wanderung

Bevor wir Pakistan verließen, besichtigten wir noch die Stadt Lahore. Diese Stadt ist das kulturelle Herz Pakistans und beeindruckte uns mit ihrer reichen Geschichte und ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Besonders beeindruckend waren die prachtvolle Badshahi-Moschee, das Lahore Fort und die lebhaften Basare, die die Farben und Düfte der Region widerspiegeln.

Abb. 14 Eines der alten Stadttore von Lahore

Mit vielen neuen Eindrücken und tiefen Erinnerungen im Gepäck traten wir schließlich die Heimreise an. Der Einsatz in Pakistan war nicht nur beruflich, sondern auch persönlich eine der bereicherndsten Erfahrungen, die wir bislang machen durften. Wir sind dankbar für die herzliche Gastfreundschaft und die Möglichkeit, mit unserer Arbeit einen kleinen, aber bedeutenden Unterschied gemacht zu haben.

Euer Sven Kible und Dr. Simon Peppel

Verleihung der Ehrenmitgliedschaft von WE.care und Mitgliederversammlung

Liebe Mitglieder, Freunde und Interessierte!

Auch dieses Jahr vergeht sehr schnell und wir sind schon mit der Planung in der letzten Jahreshälfte angelangt. Nichtsdestotrotz stand die Mitgliederversammlung am 26.05.2025 mit dem Abschluss des Jahres 2023 an. Versammlungsort war meine Zahnarztpraxis in der Hohenstaufenstraße in Düsseldorf.

In diesem Zusammenhang haben wir uns vorgenommen nunmehr unseren langjährigen Freund und Förderer Hans-Joachim Gerber, dem Vorsitzenden von Pakistan – Hilfe zur Selbsthilfe e.V., mit der Ehrenmitgliedschaft von WE.care zu ehren. Seit 2017 arbeiten wir eng mit ihm zusammen und haben ihm viel zu verdanken. Die Ehrenmitgliedschaft ist eine schöne Möglichkeit hier unsere Dankbarkeit und Verbundenheit mit Hans Joachim Gerber und seinem Verein, der seit vielen Jahren in Pakistan aktiv ist, zu zeigen.

Abb 1. li. Dr. K. Chughtai, H. J. Gerber beim Vortrag

Abb 2.: Ehrung (von links Dr. Y. Chughtai, R. Cheema, H.J. Gerber, Dr. K. Chughtai)

Wir haben ihm im Vorfeld keine Mitteilung zur Ehrung gegeben, sondern Hans Joachim Gerber gebeten einen Vortrag über Pakistan zu halten. Hier war der Vorwand auch Nutzen für alle zugleich und die Überraschung im Anschluss an seinen Vortrag war gelungen. Nach ein paar Worten meinerseits haben wir Hans Joachim Gerber eine gerahmte Urkunde mit der Ehrenmitgliedschaft übergeben. Mit grosser Freude nahm er diese an und bedankte sich für die Anerkennung. Gleichzeitig bekundete Hans Joachim Gerber, dass er weiter an unseren Projekten mitarbeiten wird.

Das Protokoll zur Mitgliederversammlung wird den Mitgliedern per Email zugeschickt.

Euer Dr. Kashif Chughtai

WE.care Kennenlerntag am 18.02.2024 und weitere Neuigkeiten

Liebe Mitglieder, Freunde und Interessierte!

Wir haben am Samstag den 18.02.2024 unser in dieser Form zweite Event (Workshopday war unser 1. Event dieser Art) mit sehr zufriedenstellendem Erfolg abgehalten. Das Programm für diesen Tag bestand u.a. aus einer Präsentation der Arbeit von WE.care vor Ort in Pakistan mit all seinen Facetten und Herausforderungen. Ein weiteres wichtiges Teilstück der Veranstaltung war aktive Mitglieder für die Arbeit von WE.care in allen vereinstypischen Bereichen, aber auch vor Ort zur Mithilfe bei konkreten Projekten zu finden. Die Veranstaltung wurde per digitale Flyer ca. 4 Wochen vor der Veranstaltung über soziale Medien aber auch mit papierhaften Flyern beworben.

Des Weiteren: Für das Frühjahr 2024 haben wir entschieden, kein Dental Camp in Karachi / Pakistan abzuhalten. Vielmehr wollen wir für die anstehenden Camps und vor allem auch für die Arbeit vor Ort in Düsseldorf / Deutschland Workflows erarbeiten, um den Verein WE.care e.V. auf einer bereiteren Ebene bekannt zu machen. Dies soll nicht nur zur Spendengenerierung dienen, sondern soll auch das Ziel haben aktive Mitglieder zu gewinnen, die entweder hier und oder in Pakistan an den operativen Geschehen teilhaben.

Durch diesen Kennenlerntag, konnten wir 2-3 aktive Mitglieder rekrutieren, die nun im Laufe des Jahres in verschiedene Aktivitäten eingebunden werden oder selber Aktionen ins Leben rufen und diese betreuen.

Diese Entwicklung stimmt mich als Vorsitzenden für die Zukunft sehr positiv! Genau das wünscht man sich als Verein und wir hoffen noch mehr Menschen zu finden, die sich den Problemen der Welt widmen und nicht wegsehen, sondern anpacken was zu ändern.

Als weitere Neuigkeit kann hier noch das Sommer Camp (Juli 2024) angesprochen werden, was Rena Cheema als Teamleader leiten wird. Es werden zwei weitere Zahnärzte aus dem süddeutschen Raum mitfahren. Wir freuen uns und sind gespannt, was wir in der Zeit erreichen. Mehr dazu in den Erfahrungsberichten, die wir nach den Camps hier veröffentlichen.

Euer Dr. Kashif Chughtai

Bild vom Event mit Vortragendem (li. Dr. K. Chughtai) und Gästen